Jahresbericht 2017

1. Serien und Vorbereitungsarbeiten für ein E-Guichet

Die Serien „Quartier des banques“ (von Fulvio Bernasconi, produziert durch PointProd), „Wilder“ (von Pierre Monnard, produziert von Panimage und C-Films) und „Seitentriebe“ (von Güzin Kar, produziert von Langfilm) auf RTS und SRF waren sehr erfolgreich. Aber auch die vier vom TPF unterstützten Fernsehfilme der „Collection Ondes de Choc“, bestehend aus den vier je etwa 52-minütigen Fernsehfilmen „Prénom: Mathieu“ von Lionel Baier, „La Vallée“ von Jean-Stéphane Bron, „Orphelin“ von Ursula Meier und „Le dernier voyage“ von Frédéric Mermoud (alle produziert von Bande à Part Films) waren sehr erfolgreich. Zwei der Filme wurden an der Berlinale 2018 gezeigt.

2018 wird zudem erstmals ein Fernsehspielfilm in romanischer Sprache gezeigt. Der TPF hat den in der vierten Landessprache produzierten Film „Amur senza fin“ (von Christoph Schaub, produziert von Zodiac Pictures) ebenfalls unterstützt.

2017 hat die Gesellschafterversammlung beschlossen, für den TPF ein elektronisches Gesuchsverfahren einzuführen. Dabei hat sich der TPF entschieden, die Plattform auf der Basis derjenigen des Cinéforom erstellen zu lassen und damit ein bereits bewährtes Modell zu übernehmen. Die Arbeiten konnten im März 2018 abgeschlossen werden, und ab April 2018 können und müssen die Gesuche auf dieser Plattform (eTPF) eingereicht werden.

Das Reglement des TPF sieht vor, dass Filme grundsätzlich nur dann unterstützt werden, wenn Interpretinnen und Interpreten aus der Schweiz stammen oder hier ihren Wohnsitz haben. Obwohl diese Voraussetzung insbesondere in der Romandie und im Tessin oft schwierig zu erfüllen ist, hat der TPF entschieden, hier künftig weniger Ausnahmen zuzulassen. Selbstverständlich sollen auch in Zukunft begründete Ausnahmen möglich sein, aber es sollen eben Ausnahmen bleiben.

2. Fördertätigkeit

Im Berichtsjahr wurden 59 Gesuche eingereicht. Davon konnten 47 gutgeheissen werden, 12 wurden abgelehnt. Im Vergleich mit den Vorjahren sieht dies wie folgt aus.

  • 2017: 59 Gesuche, 12 Ablehnungen
  • 2016: 57 Gesuche, 15 Ablehnungen
  • 2015: 47 Gesuche, 13 Ablehnungen
  • 2014: 58 Gesuche, 14 Ablehnungen
  • 2013: 40 Gesuche, 6 Ablehnungen
  • 2012: 37 Gesuche, 9 Ablehnungen
  • 2011: 32 Gesuche, 4 Ablehnungen

2017 war also wiederum ein Rekordjahr. Es zeigt vor allem auch auf, dass die drei Unternehmenseinheiten der SRG sehr aktiv waren und gemeinsam mit der unabhängigen Schweizer Filmbranche viele Projekte realisiert haben. Der TPF begrüsst diese Entwicklung, und so hat er sich 2017 denn auch mit insgesamt CHF 2‘893‘283 verpflichtet.

Die Beiträge sind wie folgt aufgeteilt:

Deutschschweiz Fiktion (4 Herstellungen, 9 Drehbuchentwicklungen) CHF 1'244'950
Dokumentarfilme (5 Herstellungen, 5 Drehbuchentwicklungen CHF 350'000
Total (55.1 %) CHF 1'594'950
Romandie Fiktion (3 Herstellungen, 5 Drehbuchentwicklungen) CHF 905'000
Dokumentarfilme (9 Herstellungen) CHF 293'333
Total (41.4 %) CHF 1'198'333
Tessin Fiktion (2 Drehbuchentwicklungen) CHF 50'000
Dokumentarfilme (2 Herstellungen) CHF 50'000
Total (3.5 %) CHF 100'000
Gesamttotal CHF 2'893'283

Da der TPF bereits 2016 und nun auch 2017 einen sehr grossen Bedarf an Mitteln hatte, waren der Kulturfonds Suissimage und die Kulturstiftung für Audiovision bereit, dem TPF zusätzliche Mittel zuzusprechen.

Kulturstiftung für Audiovision (Swissperform) CHF 2'100'000
Kulturfonds Suissimage CHF 800'000
Société Suisse des Auteurs CHF 100'000
Total CHF 3'000'000

Wie dargestellt wurde, steigt die Zahl der Gesuche zunehmend, was zu begrüssen ist, denn es ist für die Schweizer Audiovisionswirtschaft zentral, dass die Kontinuität in der Filmproduktion aufrechterhalten wird. Andererseits schafft diese Zunahme der Gesuche ein echtes Problem insbesondere beim Dokumentarfilm, denn es müssen vermehrt interessante Projekte abgelehnt werden. Die Kommissionen werden deshalb stärker darauf achten, dass nur Dokumentarfilme unterstützt werden, die prioritär im Fernsehen ausgewertet werden.

3. Zusammenarbeit mit dem Schweizer Fernsehen

Die Mitglieder der Gesellschafterversammlung treffen sich regelmässig den Verantwortlichen der SRG SSR sowie den Unternehmenseinheiten RSI, RTS und SRF. Weiter gab es im 2017 auch einen Austausch mit den Mitgliedern des Kulturfonds von Suissimage. Damit kann eine Koordination und ein gegenseitiges Verständnis erreicht werden, was für die Tätigkeit der Institutionen sehr wertvoll ist.

4. Zusammenstellung der gewährten Darlehen

Titel Produzent/Produzentin Kategorie Betrag CHF
Tgetgels Zeitplan Arteis Film GmbH Dok D 40'000
Die Jungs von Qarabaghi Konzeptbox GmbH Dok D 40'000
Arno Stern & die Welt der malenden Kinder PS Film GmbH Dok D 35'000
Bau und Frau PS Film GmbH Dok D 35'000
Im Sog der Angst Momenta Film GmbH Dok D 30'000
Not Vital Reck Filmproduktion GmbH Dok D 50'000
Il tschêl da Samedan Alva Film Association Dok D 30'000
Im Schneckenhaus Cineworx Filmproduktion GmbH Dok D 30'000
John Lautners Schatten Schild Productions GmbH Dok D 40'000
Croque-mort Girls Thin Line Productions Sàrl Dok D 30'000
Manne Voltafilm GmbH Dok D 20'000
Comme les autres À Travers Champs Dok F 30'000
Et Israël fut… (AT: La mécanique du palais) Nouvelle Tribu Production Dok F 30'000
La grande traversée des alpes Point Prod SA Dok F 30'000
Les Géants Point Prod' SA Dok F 30'000
Le printemps du journalisme Frédéric Gonseth Productions Dok F 30'000
On ne peut pas cacher le soleil avec un doigt! Nouvelle Tribu Sàrl Dok F 30'000
Bernhard Russi & Roland Collombin CAB Productions SA Dok F 25'000
Gamper Point Prod SA Dok F 20'000
Un enfant à tout prix Intermezzo Films SA Dok F 25'000
Storia probabile d'un angelo: Fernando Birri Ventura Film SA / CISA Dok TI 40'000
Le voyage de Laura PiC-Film SA Dok TI 10'000
Salon Städeli / Freie Republik Mattibach Atlantis Pictures Ltd. Spiel D 10'000
Die Einzigen Tilt Production GmbH Spiel D 200'000
Amur senza fin Zodiac Pictures Ltd. Spiel D 300'000
Über den Wolken C-Films AG Spiel D 20'000
Extrafahrt Vega Film AG Spiel D 20'000
Netzschwimmer Triluna Film AG Spiel D 10'000
Private Banking Hugofilm Productions GmbH Spiel/Serie D 200'000
Seitentriebe (1. Staffel) Langfilm (Bernard Lang AG) Spiel/Serie D 300'000
Erstfeld / Stier Stories AG Spiel/Serie D 25'000
Wilder (2. Staffel, Entwicklung Phase 1) Panimage GmbH Spiel/Serie D 70'000
Frieden Zodiac Pictures Ltd. Spiel/Serie D 40'000
Seitentriebe (2. Staffel) Bernard Lang AG Spiel/Serie D 20'000
Freiheit für Mattibach (ex Salon Städeli) Atlantis Pictures Ltd. Spiel/Serie D 29'950
La Vallée (Collection Ondes de choc 2) Bande à Part Films Sàrl Spiel F 175'000
Orphelin (Collection Ondes de choc 3) Bande à Part Films Sàrl Spiel F 175'000
Le dernier voyage (Collection Ondes de choc 4) Bande à Part Films Sàrl Spiel F 175'000
L'Alerte Akka Films Sàrl Spiel F 150'000
Boomerang! Alva Film Association Spiel F 160'000
Double Vie CAB Productions SA Spiel/Serie F 20'000
Minuit moins cinq Light Night Production SA Spiel/Serie F 20'000
Avoir l'âge PCT Cinéma Télévision Spiel/Serie F 20'000
Sacha Rita Productions Sàrl Spiel/Serie F 13'333
Waldstätten Tipi'images SA Spiel/Serie F 10'000
I segreti del mestiere Rough Cat Sagl Spiel TI 20'000
Sonogno NOSE Productions / Cinédokké Spiel/Serie TI 30'000
Total 2'893'283

5. Organe

Die Gesellschafterversammlung setzte sich 2017 aus folgenden Personen zusammen:

Als Vertreter der Kulturstiftung für Audiovision:

  • Charlotte Heinimann, Basel
  • Valerie Fischer, Zürich
  • Elisabeth Graf, Brugg
  • Thomas Tribolet, Bern

Als Vertreterin des Kulturfonds Suissimage:

  • Carola Stern, Zürich

Als Vertreter der Société Suisse des Auteurs:

  • Pierre-André Thiébaud, Martigny
  • Jolanda Herradi, Lausanne,
  • Denis Rabaglia, Martigny

6. Mitglieder der Expertenkommissionen

Expertenkommission Deutschschweiz und Tessin: Jacqueline Zünd (Regisseurin), Andrea Zogg (Schauspieler) und Frank Matter (Filmproduzent).

Expertenkommission Suisse Romande: Emmanuelle de Riedmatten (Autorin und Regisseurin), Frank Semelet (Schauspieler) und Pierre-André Thiébaud (Regisseur und Produzent).

Ersatzexperte ganze Schweiz: Romed Wyder (Regisseur und Produzent)

7 Administratives

Im Jahre 2017 lag der Betriebsaufwand für die Begutachtung der Gesuche und die Verwaltung des TPF (inkl. Buchhaltung und Revision) bei CHF 154‘938.

Bern, im April 2018

Teleproduktions-Fonds GmbH

Thomas Tribolet, Geschäftsführer