Jahresbericht 2009
1. Allgemeines
Im Berichtsjahr war die Zahl der Gesuche gleich gross wie im Vorjahr. In diesem Umstand zeigt sich, dass die Produktionstätigkeit im Bereich der unabhängigen Fernsehproduktion mehr oder weniger konstant ist. Da insbesondere Swissperform seine Beiträge deutlich erhöht hat, ist die Teleproduktions-Fonds GmbH inzwischen in der Lage, einen Grossteil der vorgelegten Projekte zu unterstützen.
Im Bereich der Produktion von Fernsehfilmen zeichnen sich gewichtige Veränderungen ab: In der Suisse romande wurden keine Gesuche für Beiträge an Fernsehfilme mehr eingereicht; stattdessen wurden zwei Gesuche für Herstellungsbeiträge an fiktionale Serien gestellt. SF möchte die Zahl der Fernsehfilme reduzieren und sich dafür in Zukunft wieder mit zwei eigenen Produktionen an der Krimi-Serie „Tatort“ beteiligen. Mit Rücksicht auf das verstärkte Engagement schweizerischer Schauspielerinnen und Schauspieler in den französischsprachigen Serien hat die Gesellschafterversammlung die Zuweisung von Beiträgen an Serien grundsätzlich ermöglicht. In Bezug auf die „Tatort“-Filme ist noch kein Entscheid gefallen.
2. Organe
Die Gesellschafterversammlung traf sich im Berichtsjahr zu 5 Sitzungen. Sie setzte sich aus den folgenden Personen zusammen:
- Als Vertreter der Kulturstiftung für Audiovision:
- Willi Egloff, Bern
- Patrice Gilly, Zürich
- Hans Läubli, Affoltern a.A.
- Ruedi Santschi, Zürich
- Als Vertreterin des Kulturfonds Suissimage:
- Josi Meier, Zürich (bis Mai 2009), Carola Stern (ab Juni 2009)
- Als Vertreter der SSA:
- Pierre-Henri Dumont, Lausanne
- Frédéric Gonseth, La Croix sur Lutry (bis Mai 2009), Pierre-André Thiébaud (ab Juni 2009)
Als Vertreter der Selektionskommission nahm ausserdem Yves Raeber mit beratender Stimme an den Gesellschafterversammlungen teil.
3. Fördermittel
Im Berichtsjahr wurden dem Teleproduktions-Fonds von den drei Trägerorganisationen Geldbeträge von insgesamt Fr. 2'180'000 zur Verfügung gestellt. Davon stammten Fr. 1'500'000 von der Schweiz. Kulturstiftung für Audiovision (Swissperform), Fr. 600'000 vom Kulturfonds Suissimage und Fr. 80'000 von der Société Suisse des auteurs. Zusammen mit Rückzahlungen von Darlehen und Zinserträgen standen dem Fonds somit insgesamt rund 2.2 Mio. Fr. zur Verfügung.
Die beiden Selektionskommissionen beschlossen die Gewährung von Darlehen im Gesamtbetrag von Fr. 1'855'000. Die zur Verfügung stehenden Beträge wurden somit nicht ganz ausgeschöpft. Die im Berichtsjahr nicht vergebenen Mittel werden auf das Folgejahr übertragen und stehen uneingeschränkt für zukünftige Darlehen zur Verfügung.
4. Einzelgesuche
Im Jahr 2009 gingen beim Teleproduktions-Fonds insgesamt 40 Gesuche ein. Davon beantragten 2 Beiträge an die Projektentwicklung, 38 Beiträge an die Herstellung.
Als Experte amtierte auch in diesem Berichtsjahr Constantin Wulff, Autor, Filmproduzent und ehemaliger Direktor des österreichischen Festivals "Diagonale". Die Selektionskommission der deutschen Schweiz setzte sich aus Gitta Gsell, Yves Raeber und Rolf Schmid zusammen, diejenige der Suisse romande aus Jean-Marc Froehle (bis Mai 2009, anschliessend als Ersatzmitglied), Frédéric Gonseth, Frank Semelet und Pierre-André Thiébaud (ab Juni 2009).
Von den insgesamt 40 Gesuchen wurden 30 gutgeheissen und 10 abgelehnt. Im Einzelnen wurden die folgenden Darlehen beschlossen:
HO (DF) | Recycled TV AG | Fr. 40'000.– für die Herstellung |
Gradling und Flatterling (DF) | Dschoint Ventschr AG | Fr. 30'000.– für die Herstellung |
Ein Auto für Monsieur Bah (DF) | R-Film GmbH | Fr. 20'000.– für die Herstellung |
Kalash, les derniers infidèles (DF) | Tipi’mages Sàrl | Fr. 20'000.– für die Herstellung |
Kein Chef und viele Ferien (DF | Lomotion AG | Fr. 30'000.– für die Herstellung |
Grenzgänge mit Andrea Vogel (DF) | Momenta Film AG | Fr. 30'000.– für die Herstellung |
Der Augenblick (DF) | Ventura Film SA | Fr. 30'000.– für die Herstellung |
Looking for Calvin (DF) | Stratis SA | Fr. 20'000.– für die Herstellung |
Sinestesia (SF) | Imago Film SA | Fr. 240'000.– für die Herstellung |
Karl Barth (DF) | C-Films AG | Fr. 35’000.– für die Herstellung |
Silberkiesel – Hunkeler tritt ab (SF) | Snakefilm GmbH | Fr. 20’000.– für die Projektentwicklung |
Verstrickt und zugenäht (SF) | Triluna Film AG | Fr. 140'000.– für die Herstellung |
Unser Garten Eden (DF) | Mano Khalil | Fr. 20'000.– für die Herstellung |
Sonntagsvierer (SF) | Zodiac Film AG | Fr. 140'000.– für die Herstellung |
Laura D’Oriano – Die Spionin (DF) | Biehler.film GmbH | Fr. 12'000.– für die Herstellung |
T’es pas seule (Serie) | Rita Productions Sàrl | Fr. 170'000.– für die Herstellung |
10 (Serie) | Light night S.A. | Fr. 170'000.– für die Herstellung |
Zimmer 202 (DF) | p.2. 72 prod GmbH | Fr. 30'000.– für die Herstellung |
Der letzte Weynfeldt (SF) | C-Films AG | Fr. 140'000.– für die Herstellung |
La cité du pétrole (DF) | Intermezzo Films S.A. | Fr. 10'000.– für die Herstellung |
Délit de curiosité (DF) | JMH productions S.A. | Fr. 20'000.– für die Herstellung |
Der Wüstenkäser (SF) | HesseGreutert AG | Fr. 140'000.– für die Herstellung |
Global Gettotech (DF) | Dschoint Ventschr AG | Fr. 8'000.– für die Herstellung |
Lionel (SF) | Amka Films SA | Fr. 170'000.– für die Herstellung |
Fritz Hauser (DF) | Point de vue | Fr. 30'000.– für die Herstellung |
La voce in Bellezza (DF) | Unico Film | Fr. 30'000.– für die Herstellung |
Spaghetti, Sex und Videos (DF) | Romeo Regenass | Fr. 30'000.– für die Herstellung |
Medium (DF) | PCT SA | Fr. 30'000.– für die Herstellung |
Der Zeuge (DF) | R-Film Gmbh | Fr. 40'000.– für die Herstellung |
Geschichte einer Liebe (DF) | Frama Film SA | Fr. 40'000.– für die Herstellung |
5. Administratives
Der Verwaltungsaufwand hielt sich im Rahmen des Vorjahres. Der Zinsertrag ging gegenüber dem Vorjahr deutlich zurück, da heute kaum noch kurzfristige zinstragende Geldanlagen möglich sind. Im Rechtsstreit mit der eidgenössischen Steuerverwaltung, welche die Rückvergütung der von uns geltend gemachten Vorsteuerabzüge verweigert, hat sich insofern eine Änderung ergeben, als das Bundesverwaltungsgericht unsere Beschwerde gutgeheissen hat. Die Sache wurde zu weiteren Abklärungen und zu neuer Entscheidung an die Vorinstanz zurückgewiesen. Der Rechtsstreit ist somit zwar noch nicht beendet, hat sich aber deutlich zu unsern Gunsten entwickelt.
Bern, 12. März 2010
Teleproduktions-Fonds GmbH
Dr. Willi Egloff, Geschäftsführer