Jahresbericht 2008
1. Allgemeines
Im Berichtsjahr wurden erstmals alle Gesuche aus der Suisse romande durch eine separate Selektionskommission beurteilt. Bisher war dies nur für dokumentarische Projekte der Fall gewesen. Diese Veränderung hat zu keinen Schwierigkeiten geführt. Insgesamt war die Zahl der Gesuche rückläufig, vor allem im fiktionalen Bereich, während von den Trägeroganisationen gleichzeitig mehr Geld zur Verfügung gestellt werden konnte. Dies ermöglichte der Teleproduktions-Fonds GmbH, einen Grossteil der vorgelegten Projekte zu unterstützen
2. Organe
Die Gesellschafterversammlung traf sich im Berichtsjahr zu 6 Sitzungen. Sie setzte sich aus den folgenden Personen zusammen:
- Als Vertreter der Kulturstiftung für Audiovision:
- Willi Egloff, Bern
- Patrice Gilly, Zürich
- Läubli, Affoltern a.A.
- Ruedi Santschi, Zürich
- Als Vertreterin des Kulturfonds Suissimage:
- Josy Meier, Zürich
- Als Vertreter der SSA:
- Pierre-Henri Dumont, Lausanne
- Frédéric Gonseth, La Croix sur Lutry
Als Vertreter der Selektionskommission nahmen ausserdem Yves Raeber oder Rolf Schmid mit beratender Stimme an den Gesellschafterversammlungen teil.
3. Fördermittel
Im Berichtsjahr wurden dem Teleproduktions-Fonds von den drei Trägerorganisationen Geldbeträge von insgesamt Fr. 2'030'000 zur Verfügung gestellt. Davon stammten Fr. 1'350'000 von der Schweiz. Kulturstiftung für Audiovision (Swissperform), Fr. 600'000 vom Kulturfonds Suissimage und Fr. 80'000 von der Société Suisse des auteurs. Ausserdem erfolgten Rückzahlungen früherer Darlehen von in der Höhe von rund Fr. 56'000. Zusammen mit Zinserträgen standen dem Fonds somit insgesamt rund 2,1 Mio. Fr. zur Verfügung.
Die beiden Selektionskommissionen beschlossen die Gewährung von Darlehen im Gesamtbetrag von Fr. 1’675’000. Nicht ausgeschöpft wurden die für die französische und die italienische Schweiz reservierten Beträge. Die im Berichtsjahr nicht vergebenen Mittel stehen für Darlehen im Folgejahr zur Verfügung.
4. Einzelgesuche
Im Jahr 2008 gingen beim Teleproduktions-Fonds insgesamt 40 Gesuche ein. Davon beantragten 2 Beiträge an die Projektentwicklung, 38 Beiträge an die Herstellung.
Als Experte amtierte auch in diesem Berichtsjahr Constantin Wulff, Autor, Filmproduzent und ehemaliger Direktor des österreichischen Festivals „Diagonale“. Die Selektions-kommission der deutschen Schweiz setzte sich aus Gitta Gsell, Yves Raeber und Rolf Schmid zusammen, diejenige der Suisse romande aus Jean-Marc Froehle, Frédéric Gonseth und Frank Semelet. Als Ersatzmitglied für die Beurteilung von Projekten, bei welchen ein Mitglied in Ausstand zu treten hatte, amtete André Martin.
Von den insgesamt 40 Gesuchen (für 38 Projekte) wurden 28 gutgeheissen und 12 abgelehnt. Im Einzelnen wurden die folgenden Darlehen beschlossen:
Die Standesbeamtin und der B. (SF) | Bernard Lang AG | Micha Lewinsky | Fr. 20'000.- für die Projektentwicklung und Fr. 140'000.- für die Herstellung |
Heimkino (DF-Serie) | Teamstratenwerth GmbH | Christine Wehrli | Fr. 25'000.- für die Herstellung |
Die Märchenkönigin (DF) | Gen. point de vue | A. Lüdin / B. Zürcher | Fr. 40'000.- für die Herstellung |
Herbert Matter (DF) | Pixiu Films GmbH | Reto Caduff | Fr. 20'000.- für die Herstellung |
Normal (DF) | HesseGreutert AG | Bernard Weber | Fr. 30'000.- für die Herstellung |
Isa Hesse - Das grosse Spiel Film (DF) | Reck Filmproduktion | Anka Schmid | Fr. 40'000.- für die Herstellung |
Un concittadino imbarazzante (DF) | media projects sagl. | Michele Andreoli | Fr. 10'000.- für die Herstellung |
Familientreffen - Marthaler (DF) | Freihändler Filmprod. | Sarah Derendinger | Fr. 40'000.- für die Herstellung |
Hunkeler und der Fall Livius (SF) | Snakefilm GmbH | Stefan Jäger | Fr. 20'000.- für die Projektentwicklung und Fr. 200'000.- für die Herstellung |
Voler avec le soleil (DF) | Freestudios SA | F. Tran / L. Charlet | Fr. 20’000.- für die Herstellung |
La vierge trahit (DF) | Amka Films SA | Elvira Dones | Fr. 40’000.- für die Herstellung |
Der Geysir (DF) | Dschoint Ventschr AG | Alexander J. Seiler | Fr. 30'000.- für die Herstellung |
Déchaînées (SF) | Rita Productions Sàrl | Raymond Vouillamoz | Fr. 140'000.- für die Herstellung |
Weiss (DF) | Balzli & Fahrer | D. Fahrer / L. Röösli | Fr. 30'000.- für die Herstellung |
Blé en fête (DF) | CAB Productions | Kamal Musale | Fr. 20'000.- für die Herstellung |
Salecina (DF) | Videoladen AG | Reto Padrutt | Fr. 40'000.- für die Herstellung |
Hundeleben (SF) | Triluna Film AG | Mike Eschmann | Fr. 100'000.- für die Herstellung |
La palma (DF) | R-Film GmbH | Frank Garbely | Fr. 40'000.- für die Herstellung |
Frühling im Herbst (SF) | Zodiac Filmproduktion | Petra Volpe | Fr. 140'000.- für die Herstellung |
Das Unglück von Überlingen (SF) | C-Films AG | Till Endemann | Fr. 180'000.- für die Herstellung |
Les caprices de Marianne (SF) | Point Prod’ S.A. | Elena Hazanov | Fr. 140'000.- für die Herstellung |
I custodi di Kozluk (DF) | Ventura Film AG | Zijad Ibrahimovic | Fr. 40'000.- für die Herstellung |
Wenn der Herrgott ruft (DF) | prêt-à-tourner GmbH | Nathalie Oestreicher | Fr. 30'000.- für die Herstellung |
El Suizo (DF) | Point Prod’ S.A. | Raymond Vouillamoz | Fr. 30'000.- für die Herstellung |
Impunity (DF) | Intermezzo Film | J.J. Lozano/H. Morris | Fr. 40'000.- für die Herstellung |
Blumenzimmer (SF) | Dschoint Ventschr AG | Sarah Derendinger | Fr. 30'000.- für die Herstellung |
5. Rückflüsse
Im Berichtsjahr erfolgten Rückzahlungen auf gewährte Darlehen im Betrag von Fr. 56’000. Die Produzentin des von uns unterstützten Fernsehfilms „Die Herbstzeitlosen“ hat das erhaltene Darlehen inzwischen vollständig zurückbezahlt. Die Rückflüsse können vollumfänglich in neue Projekte investiert werden.
6. Administratives
Der Verwaltungsaufwand hielt sich im Rahmen des Vorjahres. Im Rechtsstreit mit der Eidg. Steuerveraltung, welche die Rückvergütung der von uns geltend gemachten Vorsteuerabzüge verweigert, geschah nichts. Die Sache ist weiterhin beim Bundes-verwaltungsgericht hängig.
Um diesen Rechtsstreit für die Zukunft zu entschärfen, nahm die Teleproduktions-Fonds GmbH eine Statutenänderung vor, welche ihren Status als gemeinnützige Institution im Sinne des Mehrwertsteuer-Gesetzes bekräftigt. Dadurch wird indirekt klar gestellt, dass die Darlehen einseitige Unterstützungsleistungen sind und mit keinerlei Leistungstausch verbunden sind. Dementsprechend können die Darlehen ab 2009 nicht mehr als mehrwertsteuerpflichtige Umsätze qualifiziert werden.
Bern, 27. März 2009
Teleproduktions-Fonds GmbH
Dr. Willi Egloff, Geschäftsführer